„Melodische Schwermütigkeit bringt in diesem „Drama von Schrecken, Furcht, Chaos, Ausweglosigkeit, Trauer und Hoffnung“ vor allem das von der Solo-Bratsche immer wieder eingeworfene Thema, das sogleich verzerrt beantwortet wird. Immer lauter werdend brummen die Bässe, wenn die Fliegerstaffel sich nähert, es heulen Sirenen, Klangkaskaden fallen wie Bomben vom Himmel. Und immer wieder Phasen von trügerischer Ruhe und Hoffnung. Beeindruckend die klangliche Umsetzung des Orchesters, die tonliche Souveränität und Intensität des international geschulten wie geehrten Solisten Borge ten Tagen.“ (Christoph Guddorf, Neue Westfälische Herford, 2012)
„Das Soloinstrument, die Bratsche, gilt als eine der ,menschlichsten‘ Stimmen im Orchester; seine unter die Haut gehende Tonfärbung unterstreicht die Klage dieses erschütternden Werkes.“ (Siglind Bruhn, Europas klingende Bilder, 2013)
SEMIRAMIS (op. 36b)
„Die antik-orientalische Geschichte vom ausgesetzten Findelkind und späterer Erbauerin von Babylon inspiriert den Komponisten . . . Damit beschreibt er in sanft-melodiösen, schrillen und schneidenden Passagen Szenen aus dem Leben der Semiramis . . . Zwitschernde Tonfiguren und überblasene Triller zerschneiden die Stille . . . Stefan Käune arbeitet an der instrumentalen Leistungsgrenze, dominante Harfenklänge, Wirbel und Schlagwerk bereiten den Schluss mit lange gehaltenem Grundton.“ (Gunther Gensch, Neue Westfälische 21, 2012)
„Die vier übersichtlich aufgebauten und nahtlos ineinander übergehenden Sätze strotzen vor geballter Kraft, spannungsvoller Intensität und packender Klangweiten . . . Virtuose Passagen lösten sich mit dynamisch-beweglichen ab, wobei nicht selten schneidende Klänge im Vordergrund standen. Eine interessante Mischung, die . . . einen durchdringenden Eindruck hinterließ.“ (Andrea Auffenberg, Westfalen-Blatt 21, 2012)
SPIELSTRATEGIEN (op. 37a)
„Wohl eines der nachhaltigsten Werke der Neuzeit . . .“ (Fränkische Nachrichten)
KARAMOSOW (op. 38)
„Interessantestes Werk des Abends war ,Karamasow‘ . . . Eingerahmt durch höchste und feinste Flageolettöne entwickelt Steffens, das Werk in drei große Teile untergliedernd, eine Fülle von Gedanken, sucht dem Instrument neue Klänge abzugewinnen, ohne ihm fremde Techniken aufzupfropfen. Zwischen Glissandopassagen, heftigen Ausbrüchen, größeren Pizzicatopartien und etüdenhaften Teilen stehen klanglich einfach unmittelbar schöne Stellen . . .“ (Münstersche Zeitung)
GRABBES LEBEN (op. 51)
„Die Szenen aus der dreiaktigen Opernfarce ,Grabbes Leben‘ von Walter Steffens, mit dem Text von Peter Schütze, überzeugten bereits konzertant so stark, dass man behaupten darf, die neue Steffens-Oper könnte ein Wurf sein . . . Um den nicht domestizierbaren Geist des umstrittenen Dramenschreibers geht es Steffens und Schütze . . . Steffens charakterisiert ohne großen Instrumentalaufwand scharf und einprägsam . . .“ (Die Welt)
„Die konzertant aufgeführten Szenen überzeugten in der Zeichnung der Charaktere und Situationen . . . Eine eindrucksvolle Aufführung.“ (Hamburger Abendblatt)
„. . . gehörte Steffens stets zur kleinen Riege jener Avantgardisten, die in den Schönklang verliebt sind. ,Grabbes Leben‘, vom Libretto her ebenso intellektuell wie ironisch hintergründig, hat lautmalerische Sinnlichkeit, kompositorischen Witz und vielleicht auch – wenn auf der Bühne – Theatralik genug um zu gefallen.“ (Hamburger Morgenpost)
„Mit erstklassigen Kräften der Hamburgischen Staatsoper wurde die konzertante Uraufführung . . . zu einem eindeutigen Erfolg . . . Was zu hören war, machte fürwahr neugierig, gespannt auf die komplette Oper . . .“ (Neue Westfälische)
„Eine hintergründig-ironische Spieloper, die . . . einen großen Publikumserfolg mit nicht enden wollendem Beifall erlebte.“ (Braunschweiger Zeitung)
„Eine Oper zwischen böser Fratze und doppeldeutigem Ulk . . .“ (Westdeutsche Allgemeine Zeitung)
„. . . großartiger Erfolg, der mehr als ein Detmolder Heimspiel war und ins allgemeine Opernrepertoire gehört . . .“ (Westfalenblatt)
VIER AQUARELLE nach Paul Klee (op. 63)
„Wunderbar gelang (...) die musikalische Komprimierung des Aussagegehaltes der vier Aquarelle (...). Sie sind von exquisit-singulärer Qualität.“ (Dr. Wissig, Lippische Landes-Zeitung, 1991)
DIE JUDENBUCHE (op. 65)
„Steffens bemerkenswerte Oper ,Die Judenbuche‘ erlebte ihre erfolgreiche Uraufführung: bemerkenswert, weil handwerklich ausgefeilt; erfolgreich, weil im Ganzen versöhnlich. ,Musikalisches Volksdrama heißt die Oper beziehungsreich. Das, was dort tönt, ist vielschichtig, irgendwo tonal verwurzelt, manchmal fast spätromantisch. Steffens findet charakteristische Farben, schafft eine Klangkulisse, die mit differenzierten Schichten arbeitet und sich bewusst dem Volkstümlichen öffnet, um es ironisch zu brechen oder grell zu überzeichnen. In der Prägnanz, die keine Langeweile aufkommen lässt, liegt die Stärke.“ (Westdeutsche Allgemeine Zeitung)
„Das knappe, dramaturgisch geschickt und übersichtlich gebaute Werk könnte mit seiner leicht fasslichen Tonsprache auch größere Publikumsschichten erreichen. Steffens vermag das naturmagische Charisma der Novelle und die differenzierte Psychologie der Figuren ansprechend einzufangen. Ein sympathisches Wer, dem man eine Chance geben sollte, sich szenisch aus anderer Perspektive an anderem Ort noch einmal zeigen zu dürfen.“ (Südkurier)
„Traditionelle Orchesterbesetzung plus großdimensionierter Schlagzeugapparat: diesem Instrumentarium entlockt Steffens mit flirrenden Streichertremoli und spitzen Bläserakkorden wirkungsvolle Momente.“ (Westfälische Nachrichten)
„Die Dortmunder Bemühungen um die Droste-Veroperung könnten weitere Aufführungen nach sich ziehen. Das Steffens-Werk besitzt Kraft und Souveränität, ohne auf avantgardistische Experimente angewiesen zu sein.“ (Das Orchester)
MONDESAUFGANG (op. 74/1)
„Den feinsten Schwingungen der Seele geht Walter Steffens in seiner Vertonung des Droste-Gedichtes ,Mondesaufgang‘ nach. Er vermag mit Tönen zu malen, Licht in schwebende Klänge umzusetzen. Spannungsvolle Expressivität vermittelt einen tiefen Eindruck von der Widersprüchlichkeit einer Frau, die in ihrer Sprache und ihren Wahrnehmungen ihrer Zeit weit voraus war.“ (Neue Westfälische)
ORGELSYMPHONIE (op. 84)
„This 40-minute symphony for organ is one of the most impressive compositions for solo organ I know.“ (Robert Markow; Fanfare 34/4, 2011)
„It strikes me as a set of meditations, such as one would hear from Messiaen. . . . The CD is worth acquiring just for this work. It receives a stunning performance from Friedhelm Flamme, and the recording is excellent.“ (Jeremy Marchant; Fanfare 34/4, 2011)
AUS DEN LIEDERN DES BETRUNKENEN SCHUHUS (op. 86)
",Dem Text dienend und ihn musikalisch interpretierend, setze ich ihn in Töne um', kennzeichnet Steffen seine Art des Umgangs mit Dichtung. Dabei sehe er als Opernkomponist bildhaft und szenisch, er erzähle Geschichten. Die außergewöhnliche Spannweite der Ausdrucksmöglichkeiten, über die Steffens verfügt, belegten die eingespielten Tonbeispiele sowie vor allem die eindrucksvollen Darbietungen des ausgezeichneten Duos Volker Schrewe (Bariton) und Michael Seewann (Klavier), die die hohen Anforderungen der Partituren bravourös bewältigten, Stimmungsnuancen trafen und auch den dramatischen Akzenten Nachdruck gaben. Die grandios groteske Vorstellung des alle Register musikalischer Darstellungskunst ziehenden ,Betrunkenen Schuhus' nach Peter Hille, erst kürzlich im Beiprogramm zur Frankfurter Buchmesse uraufgeführt, war eine mit besonders stürmischem Beifall bedachte Glanzleistung." (Neue Westfälische)
IKONEN (op. 88)
"Die Ikonenausstellung in Corvey löste bei Steffens einen schöpferischen Prozess aus, der zur Entstehung des vierteiligen Op. 88 für Klarinette solo führte. Musikalisch bis in die kleinste Wendung hinein erfühlt und technisch brillant, ließ der international gefeierte Klarinettist Michel Lethiec das Werk ,Ikonen' zum ersten Mal erklingen und löste damit große Begeisterung aus." (Neue Westfälische)
DIE ROSEN VOR MEINEM FENSTER (op. 90/2)
"Für fruchtbare Begegnungen sorgte der Corveyer Salon in mehrfacher Hinsicht. Zur Vorbereitung der Veranstaltung besuchte Michel Lethiec Walter Steffens in dessen Wohnung in Marienmünster. Gefragt nach den Prinzipien seiner musikalischen Sprache, griff Steffens mit Blick auf die Rosen vor seinem Fenster zum Stift, um mit einigen Takten sein Tonsystem zu erläutern. ,Das müssen Sie zuende schreiben', bat Lethiec. Am nächsten Tag, kurz vor Veranstaltungsbeginn, war das Stück auf die Rosen von Marienmünster fertig. Lethiec spielte es ,prima vista', was soviel bedeutet wie ,auf den ersten Blick', ohne Vorbereitung. So kamen die Zuhörer in den Genuss einer zweiten Uraufführung, die bewies, zu welchen Wundern ein Solist der Weltklasse fähig ist." (Neue Westfälische)
'Botschaften aus Ur' (op. 103)
"Neues Meisterwerk des Komponisten Walter Steffens ist unfassbar emotional." (Westfalen-Blatt Nr. 150)
"Bei Steffens >>Botschaften aus Ur<< handelt es sich um einen Auftrag des Vereins >>Villa Romana<< mit Sitz in Florenz, der jährlich Preise in Form von Stipendien an junge, besonders förderungswürdige Künstler vergibt. Neun von ihnen, die Preisträger der Jahre 2016 und 2017, stellen ihre Werke (...) in Corvey aus. Eine Künstlerin hat es Walter Steffens besonders angetan: Farkhondeh Shahroudi, geboren 1962 in Teheran (Iran). Sie näht Skulpturen, von denen sich der Komponist während seines Besuches in Florenz im Frühjahr 2017 inspirieren ließ. >>Ich fühlte mich gleich seelenverwandt mit den Arbeiten von Farkhondeh<<, erklärt Steffens." (Westfalen-Blatt Nr. 150)